Ira Melkonyan
Praxisfeld: | Sonderprogramme |
Stipendium: | |
Stadt, Land: | Odessa, Ukraine |
Jahrgang: | 2025 |
Aufenthalt(e): | Sept 2025 - Okt 2025 |
Ira Melkonyan, geboren 1988 in Odessa/Ukraine, ist eine Künstlerin, die in den Bereichen Theater, Performance, Schreiben, Zeichnen, Installation und Objektkunst tätig ist. Sie lebt und arbeitet zwischen Amsterdam/Niederlande und der Insel Gozo/Malta.
In ihrer transdisziplinären Praxis erforscht sie nicht-menschliche Akteure, Übergänge, Fluidität und durchlässige Grenzen. Ausgehend von ihrem Hintergrund in Mikrobiologie untersucht sie die Verflechtung biologischer, sensorischer und politischer Prozesse als Grundlage zur Vorstellung ökologisch bewusster Formen des Zusammenlebens.
Sie unterscheidet zwischen Kunstschaffen und Kunstmarkt. Während sie mit zahlreichen Institutionen in Europa und darüber hinaus zusammenarbeitet, ist ihre Arbeit vor allem von künstlerischen Fragestellungen und kritischem Engagement geprägt. Sie ist Gründungsmitglied des Rubberbodies-Kollektivs (seit 2009, Malta), wo sie gemeinsam mit dem Künstler Jimmy Grima temporäre performative Strukturen und kollektive Schaffensprozesse entwickelt.
Melkonyan hat einen Abschluss in Mikrobiologie und Virologie (2010) sowie einen M. A. im Bereich Theater von der DAS Graduate School (DasArts) an der Amsterdam University of the Arts (2018). Ihr langfristiges Forschungsprojekt Upstairs Geology, das sich mit flüssiger Materie als performativem Medium beschäftigt, wurde unter anderem beim Zürcher Theater Spektakel, Schweiz, und dem Donaufestival, Krems/Österreich, präsentiert. 2019 erhielt sie für Upstairs Geology 50/50 in Zusammenarbeit mit dem Rubberbodies-Kollektiv den ZKB Anerkennungspreis für Nachwuchskünstler*innen.
Im Jahr 2023 wurde sie von der Stichting Bewaerschole (Burgh-Haamstede/Niederlande) beauftragt, eine Einzelausstellung sowie eine dauerhafte öffentliche Audioskulptur im Rahmen des Programms The Future Has Many Histories zu realisieren. Die Skulptur ist bis 2026 im Stadtzentrum zu sehen.
In ihrem aktuellen Projekt Blood Thirsty stellt sie Blut als performatives Agens in den Mittelpunkt und verbindet ihre naturwissenschaftliche Ausbildung mit persönlichem Archivmaterial. Basierend auf Tagebucheinträgen aus dem ersten Jahr des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wird das Projekt von Institutionen wie SPRING Utrecht, Niederlande, wpZimmer, Antwerpen/Belgien, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste,Dresden/Deutschland, VEEM House for Performance, BAU, Amsterdam/Niederlande, und dem Kinosaki International Arts Centre, Japan, unterstützt.
Ira Melkonyan ist Stipendiatin in Kooperation mit dem Theater Rampe in Stuttgart.
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