Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Mai 12, 2016
Ausstellungen
Von Johanna Diehl, Ariel Schlesinger, Stephanie Choi und Masao Sato
Von Johanna Diehl, Ariel Schlesinger, Stephanie Choi und Masao Sato
Am Donnerstag, dem 12. Mai 2016 um 19 Uhr lädt die Akademie Schloss Solitude herzlich ein zu den Ausstellungseröffnungen von Johanna Diehl, Ariel Schlesinger, Stephanie Choi und Masao Sato.
Der von Ariel Schlesinger, Stephanie Choi und Masao Sato gebaute japanische Tempel unter der Linde im Hof der Akademie wird an diesem Abend eingeweiht. Zur Einweihung spielt der Cellist Bernd Teichgräber ein Stück von W. Siebert, die japanische Lyrikerin Motoko Liebau-Nishida liest eigene Tanka-Gedichte (mit deutscher Übersetzung).
Stephanie Choi
Only Analog Is Safe
Her eyes seen in the tears, tears in her eye;
Both crystals, where they view’d each other’s sorrow,
— Shakespeare, Venus and Adonis, 1593
Stephanie Chois Cross-Media-Installation ist im historischen Vorraum zum Guibal-Saal der Akademie zu sehen. Anhand von Recherchen zu Geschichte und Ikonografie von Kristallen in Literatur, Architektur und Musik versucht die Künstlerin unsere materielle und immaterielle Beziehung zu Kristallen zu erforschen. Über einen unendlich scheinenden Strom an Bildern erhält der Besucher Zugang zu einem visuellen Archiv verschiedener Kristallarten während er einem Text der Schriftstellerin Doretta Lau lauscht.
Ariel Schlesinger, Stephanie Choi und Masao Sato
Temple Solitude
Das Projekt Temple Solitude des israelischen Künstlers Ariel Schlesinger entstand in Kooperation mit der amerikanischen Architektin Stephanie Choi und dem japanischen Holzbaumeister Masao Sato. Gemeinsam errichten sie um die Linde im Hof der Akademie Schloss Solitude Teile eines japanischen Tempels, den Masao Sato 1986 ursprünglich im kalifornischen Santa Cruz gebaut hatte. Es handelt sich dabei nicht um eine architektonische Rekonstruktion, vielmehr verweist der Neubau durch die Kombination aus Tempelfragmenten und Linde auf die Geschichte des Solitude-Geländes und führt diese weiter. Im 18. Jahrhundert befand sich in der Gartenanlage des Schlosses tatsächlich ein chinesischer Tempel während die Linde ein unscheinbares Symbol für die Vergangenheit der Nebengebäude von Schloss Solitude als Offiziersunterkunft während des zweiten Weltkrieges ist. Die Reichsarbeitsorganisation hatte den Baum am 1. Mai 1936 gepflanzt. Achtzig Jahre später erfahren zur Eröffnung der Ausstellung am 12. Mai sowohl der Tempel als auch die Linde gemeinsam eine Neudeutung. Das Innere des Baus bleibt leer, um von seinen Besuchern mit neuen Geschichten gefüllt zu werden.
Der Tempel wurde mit freundlicher Unterstützung von Bosch PowerTools und der Firma DICTUM GmbH realisiert.
Johanna Diehl
EUROTOPIANS
Ein Projekt von Johanna Diehl und Niklas Maak
Die Ausstellung zeigt Fotografien der Berliner Künstlerin Johanna Diehl. Eurotopians widmet sich visionären Bauten und experimentellen Entwürfen, die vor allem in den sechziger und siebziger Jahren in Europa entstanden – in einer Zeit, in der Architekten und Autodidakten die gängigen Vorstellungen von »Wohnen», »Bauen« und »Behaustsein« grundsätzlich in Frage stellten. Viele der Bauten sind heute Ruinen, ihre Architektinnen und Architekten sind in Vergessenheit geraten. Einige von ihnen wohnen, oft über neunzig Jahre alt, immer noch in diesen Bauten.
Eurotopians ist eine Kooperation zwischen Johanna Diehl und dem Autor und Journalisten Niklas Maak, der seit 2002 große Reportagen über die visionären Architekten in der FAZ publiziert hat. Johanna Diehl hat eine Serie beeindruckender Fotografien geschaffen, die in den Ruinen dieser utopischen Moderne Bilder von revolutionären Lebensvorstellungen entdeckt, die nicht nur historisch interessant sind, sondern überraschend aktuell wirken. Die Fotografien und Texte werden in einem gemeinsamen Buch veröffentlicht, das voraussichtlich 2017 unter dem Titel Eurotopians erscheint.
Eintritt frei.
Ausstellungsdauer: Freitag,13. Mai 2016 bis Freitag, 24. Juni 2016
Öffnungszeiten: Di–Do 10–12 & 14–17 Uhr, Fr 10–12 & 14–16 Uhr, Sa–So 12–17 Uhr
Mit der freundlichen Unterstützung von Bosch PowerTools und der Firma Dictum GmbH
an Veranstaltung(en) beteiligt
Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Ausschnitt aus Google Earth
Design: Basics09