Juni 14, 2013

FILMNACHT »CHRONICLES OF WORK«

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Chronicles of Work III: What's Work Worth?«

Datum: Juni 14, 2013, 22:00 Uhr

Dauer: Juni 14, 2013

Ort: Württembergischer Kunstverein Stuttgart

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung am Donnerstag, dem 13. Juni zeigen Stipendiaten der Akademie aus dem Bereich Film/Video am Freitag, dem 14. Juni verschiedene Videoarbeiten, Spiel- und Dokumentarfilme im Württembergischen Kunstverein. 

BEITRÄGE
 

Reza Haeri
»Final Fitting«
2008
Video, 35 min.

Reza Haeri’s Film ist eine Dokumentation über das Leben des Meisterschneiders Mr. Arabpour, Besitzer des berühmtesten Schneiderladens in Qom, Iran. Durch seine Dienste für die wichtigsten religiösen Führer des Landes gewährt Mr. Arabpour Einblick in die Kunst und Politik des Schneiderns in der islamischen Welt.
 

Reza Haeri
»All Restrictions End«
 
2009
Video, Farbe, HD, 35 Min.

»All Restrictions End« ist ein experimenteller Dokumentarfilm, der sich der jüngeren Geschichte des Irans aus der Perspektive der Entwicklungen von Kleidung und Mode nähert. Der Film ist als Collage strukturiert und verschränkt Szenen aus den Archiven des iranischen Kinos mit Gemälden, Revolutionsgrafik, einer Theateraufführung und den O-Tönen verschiedener Künstler.
 

Geumhyung Jeong
»Munbangu« (Stationery) & »RECORD STOP PLAY«
2011
Animation, in HD &  Farbe, 6 & 8 min.

»Munbangu (Stationery)« 
Geumhyung Jeong verwendet für ihre Animationsfilme alltägliche Objekte, denen sie ein merkwürdiges Eigenleben verleiht. In »Munbangu« (Schreibwaren) scheinen Bleistift, Anspitzer, Pinsel, Farbe und Papier von einem gegenseitigen Begehren getrieben zu sein: Einem Begehren zwischen Dargestelltem und den Utensilien des Darstellens.

»RECORD STOP PLAY«
Das Video kreist um das Wechselspiel und die Überlagerungen zwischen einem gefilmten animierten Objekt und den Aufnahmen, die dieses Objekt selbst produziert: Ein Puppenkopf, der über eine Kamera gestülpt ist, deren Objektiv aus der Puppenaugenhöhle hervorlugt. Und immer wieder taucht die Dritte im Bunde auf: die mit dem Objekt / der Kamera hantierende, schließlich kopulierende Künstlerin. Rhythmisiert durch die technischen Geräusche der Kamera, oszilliert der Film zwischen den verschiedenen Blick- und zeitlichen Ebenen von Aufnahme und Wiedergabe, Filmendem und Gefilmtem, Arrangierendem und Arrangiertem.
 

Shirin Sabahi
»We Came Here to Swim« (2012) & »We Fell Into The Water Staying Dry« (2013)
16mm Filmprojektion, Schwarz/Weiß, lautlos, jeweils ca. 3 min.

»We Came Here to Swim« (2012) und »We Fell Into The Water Staying Dry« (2013) sind zwei von einander unabhängige Filme und trotzdem sind sie miteinander verbunden durch die Charaktere des Films, die von der Zeit erzählen, in der sie das erste Mal zusammen auf einen Filmset waren.
Der erste Film von Shirin Sabahi handelt von den Anstrengungen des Regisseurs, die es braucht, um den Film fertigzustellen. Im zweiten Film erzählt der Kameramann von der Reise, die ihn zur Filmindustrie gebracht hat.
 

Juna Suleiman
»Hiam«
23 min.

»Der  Versuch einen Film über meine Großmutter zu drehen scheiterte zunächst weil sie nicht gefilmt werden wollte. Zehn Jahre später willigte sie zwar ein, doch ihre gesundheitliche Verfassung ließ es nicht zu. Sie begann zu schrumpfen und ihre Knochen brachen sehr leicht und trotzdem schien sie nie aufzugeben. Aus diesem Grund musste ich mich sehr schnell entscheiden und ich begann zu drehen in dem Bewußtsein, dass alle Herausforderungen die sich mir im Laufe des Filmens stellen würden von mir alleine bewältigt werden mussten. Hiam selbst war zu beschäftigt damit mit den Veränderungen, die sich in ihrem täglichen Leben ergaben fertig zu werden und war am filmischen Prozess überhaupt nicht interessiert.

Das bisherige Ergebnis ist eine visuelle Beschreibung der Realität meiner 80-jährigen Großmutter. Zwischen der täglichen Routine und den plötzlichen Veränderungen ihrer gesundheitlichen Verfassung wechselt sich ihr Dasein ständig. Der Film zeigt diese ständigen Veränderungen, um eine Verbindung zu Hiam herzustellen in ihrem einsamen Kampf um ein längeres Leben.« Juna Suleiman