Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Okt 19, 2013
SYMPOSIUM »PHÄNOMENOTECHNIKEN«
IN DEN VISUELLEN KÜNSTEN – MEDIEN, EXPERIMENT, WISSEN
IN DEN VISUELLEN KÜNSTEN – MEDIEN, EXPERIMENT, WISSEN
Im Rahmen seiner Untersuchung zur »Bildung eines neuen wissenschaftlichen Geistes« (1988) umschreibt der französische Philosoph Gaston Bachelard mit seiner Konzeption und Methode der »Phänomenotechnik« ein neues Feld der Entstehung von Erkenntnis in den Wissenschaften.
Die Techniken des Wissens werden in Bachelards phänomenotechnischer Konzeption nicht lediglich als ‚Nebenprodukte’ der Wissenschaft verstanden. Vielmehr werden sie selbst durch den technischen Prozess der Erkenntnisgewinnung zu einem Theorem. Nach Bachelard werden in der Wissenschaftstheorie neue Phänomene als Wissensobjekte nicht über die Wahrnehmungen »gefunden«, sondern vielmehr durch experimentelle Verfahren selbst zu erkenntnistheoretischen Produkten.
Für den Bereich der Kunst – und der visuellen Künste im Besonderen – wurde Bachelards experimentelle prozessuale Konzeption und Methode einer »Phänomenotechnik« bislang kaum untersucht. Vor dem Hintergrund der theoretischen Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft, der jüngsten Untersuchungen im Bereich der künstlerischen Forschung und der um das Wissen einer Materialästhetik, beleuchten die Vorträge neue technisch-ästhetische Formen und Bedingungen der theoretischen und künstlerischen Konfigurationen des Wissens.
In dem von Rania Gaafar initiierten Symposium werden die Überlegungen Bachelards in den Bereichen Kunst, Medien und Experiment aus wissenschaftshistorischer und kunst- und medientheoretischer Perspektive diskutiert und auf ihre Aktualität hin befragt.
Referentinnen und Referenten:
Keynote: Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Kunsthochschule für Medien Köln
Prof. Dr. Elke Bippus, Zürcher Hochschule der Künste
Prof. Dr. Kathrin Busch, Universität der Künste Berlin
Rohini Devasher, Künstlerin, Glasgow/ Delhi
Prof. Dr. Knut Ebeling, weißensee kunsthochschule berlin
Dr. Marc Jongen, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Prof. Isaac Julien, London, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (tbc)
Angela Melitopoulos, Künstlerin, Berlin
Prof. Dr. Erhard Schüttpelz, Universität Siegen
Dr. Katrin Solhdju, ZfL, Berlin (tbc)
Programm:
Freitag, 18. Oktober 2013
14 Uhr: Begrüßung / Einführung (Rania Gaafar / Sophie-Charlotte Thieroff)
14.20 Uhr: Marc Jongen (Karlsruhe), Surrationalismus und Hyperimagination. Zur Forschungskompetenz von Kunst
15.10 Uhr: Erhard Schüttpelz (Siegen), Der Ort der Geschicklichkeiten (skills)
16 Uhr: Pause
16.15 Uhr: Rohini Devasher (Glasgow/Delhi), STRANGE LOOPS – Explorations in Complexity, Emergence and Morphology
17.10 Uhr: Keynote: Hans-Jörg Rheinberger (Berlin), Infra-Experimentalität
18.10 Uhr: Film Screening Assemblage (2010, Angela Melitopoulos, Maurizio Lazzarato), Großes Studio
19.10 Uhr: Angela Melitopoulos (Berlin), Assemblages – Félix Guattari and the Concept of »Machinic Animism«
Samstag, 19. Oktober 2013
9.30 Uhr: Marie-Luise Angerer (Köln), Vom zupackenden Griff auf die Welt. Situated Knowledge and Embodiment
10.20 Uhr: Kathrin Busch (Berlin), Vom Dunklen
11.10 Uhr: Pause
11.30 Uhr: Knut Ebeling (Berlin), Die Ekstase der malenden Hand
12.20 Uhr: Katrin Solhdju (Berlin), »Wahrheit passiert«. Fabulative Arbeit am Phänomen
13.10 Uhr: Pause
14.30 Uhr: Elke Bippus (Zürich), Poiesis des Forschens: Beschreiben, Bestimmen, Konfigurieren. Reflexionen des Forschungsprojekts TBDWBAJ
15.20 Uhr: N.N.
Das Symposium findet an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) statt.
Lorenzstr. 15, 76135 Karlsruhe
Großes Studio (Ground Floor)
Um Anmeldung wird gebeten (bis zum 10. Oktober 2013) bei Patrick Ritter, par@akademie-solitude.de, +49 (0) 711-99619 134.
Eintritt frei!
an Veranstaltung(en) beteiligt
Foto: Maan Barua, An Amphibious Urbanism, 2023-2024.
Ausschnitt aus Google Earth
Zeichnung: Deepika Arwind