Sept 5, 2022

Die Akademie Schloss Solitude erarbeitet und erprobt ein neues Kulturelles Leitbild zur Kunst- und Kulturvermittlung

Mit der Beteiligung von Menschen aus der Stuttgarter Stadtgesellschaft setzt die Akademie Schloss Solitude die Öffnung der Institution fort. Bei der gemeinsamen Entwicklung von Vermittlungsformaten ermöglicht die Akademie Schloss Solitude Akteur*innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen die aktive Teilhabe am künstlerischen Denken, Arbeiten und Forschen der Stipendiat*innen.

Die Akademie Schloss Solitude versteht sich als internationale Künstler*innen-Residenz nicht nur als Ort der Begegnung und des Austausches für Künstler*innen aus aller Welt sondern auch als Ort für künstlerische Forschung und als Labor für die Arbeit an zukunftsweisenden Themen. Die daraus entstehende Vielfalt an künstlerischen und wissenschaftlichen Inhalten begreift die Akademie Schloss Solitude als Chance, sich als Landeseinrichtung unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu öffnen und ihr Wissen zu teilen. Das Ziel ist die schrittweise Transformation der Akademie zu einem Ort der Begegnung von allen für alle, an dem durch vielfältige Formate der Zugang zu Kunst gemeinsam neu verhandelt wird.

Wie sieht dieser Öffnungsprozess aus?

Die gezielte Förderung des Projekts »Junge Perspektiven« im Rahmen von »Weiterkommen!« durch das neue Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) ermöglicht die Entwicklung eines Leitbildes für den aktuell entstehenden Bereich Kunstvermittlung und Kulturelle Bildung an der Akademie Schloss Solitude. »Als Teil des Förderprogramms wird die Akademie Schloss Solitude gemeinsam mit jungen Akteur*innen neue Strategien zur Öffnung der Akademie formulieren, um zukünftig Menschen aus der Stadt direkte und aktive Teilhabe an künstlerischer Arbeit zu ermöglichen«, so Elke aus dem Moore, Direktorin der Akademie Schloss Solitude.

Weitere Schritte

Ab Herbst 2022 wird das neue Leitbild im Bereich Kulturelle Bildung und Kunstvermittlung mit Migrant*innen-Selbstorganisationen, Vereine aus der LGBTQ+IA-Szene sowie Initiativen mit dekolonialer Perspektive – wie Stutt:Ard e.V., Queerdenker* Stuttgart, ISD-Initiative Schwarze Menschen Ortsgruppe Stuttgart und eine interkulturelle Promotorin für die Region Stuttgart bei Afrokids International e.V.–  sowie Schüler*innen und Studierende der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart unter Einbindung unterschiedlicher Perspektiven erprobt.

Ab 2023 werden auf den Austausch basierende Ausstellungsformate mit Menschen aus der Stadtgesellschaft aus verschiedenen Altersgruppen entwickelt, so dass Teilhabe zu einem zentralen Bestandteil der Kunstvermittlung an der Akademie Schloss Solitude wird. Die gemeinsame Gestaltung von Ausstellungen durch Stipendiat*innen und Akteur*innen aus der Stadtgesellschaft steht hierbei im Vordergrund. Die Beteiligten erhalten auf diese Weise die Möglichkeit ineinander verzahnend zu arbeiten und sich bei der Entwicklung von diversen Formaten nachhaltig zu begegnen.

Kooperationen und Vernetzung

In jüngster Vergangenheit wurde im Rahmen von Tanzpakt Stuttgart im Juli 2020 das Festival Die Irritierte Stadt realisiert. Zu diesem Veranstaltungsformat war die Stuttgarter Stadtgesellschaft eingeladen, gesellschaftlichen Fragen mit Hilfe zeitgenössischer Kunst nachzugehen und den Blick auf die eigene Stadt neu auszurichten. Bei dem Festival Fragile Solidarities Fragile Connections im Mai 2022 untersuchten Stipendiat*innen aus dem digitalen Bereich Digital Solitude der Akademie Schloss Solitude und lokale Künstler*innen aus der Stuttgarter Off-Szene die Frage nach Solidarität in Zeiten der Digitalisierung.

In Bad Boll inszenieren am 24. und 25. September 2022 Künstler*innen der Akademie eine Wiese, die Bürger*innen und Besucher*innen der Gemeinde als Spielstätte dient, gemeinsam die Zukunft einer neuen Kultur der Fürsorge im öffentlichen Raum zu erproben. »Acting Care! – Eine Vorstellung auf der Wiese« ist eine Produktion des Bureau Baubotanik im Rahmen des Festivals ÜBER:MORGEN der KulturRegion Stuttgart und findet statt in Kooperation mit der Kommune Bad Boll, der WALA Heilmittel GmbH, der Evangelischen Akademie Bad Boll, der Stiftung Lebenshilfe Zollernalb und des Stipendienprogramms »Under Utopia« der Akademie Schloss Solitude und des Künstlerduos Geers/Drescher.

 

Gefördert im Rahmen des Programms »Weiterkommen!« des Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg.