Das Künstlerische Team der documenta 16: Romi Crawford, Mayra A. Rodríguez Castro, Xiaoyu Weng, Carla Acevedo-Yates und Naomi Beckwith (von links nach rechts), Kassel 2025. Foto: Nicolas Wefers
Aug 21, 2025
Pina Bausch Fellowship für ehemalige Solitude-Stipendiat*innen
© Lea Gubic, Akademie Schloss Solitude
Wir haben tolle Neuigkeiten zu verkünden! Mounir Saeed zusammen mit Kooperationspartnerin Rachel C. Walker erhalten Pina Bausch Fellowship for Dance and Choreography.
Mounir Saeed ist ein ägyptischer Künstler, der mit Tanz und Musik arbeitet. Seine künstlerische Forschung beschäftigt sich mit Chaos, Instinkt und Überleben – durch den Körper und durch Klang. Wichtige Stationen seiner bisherigen Arbeit sind u. a. die Akademie Schloss Solitude, die Biennale di Venezia sowie ein Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie. Mounir erhielt den 3. Preis beim Solo-Tanz-Festival in Stuttgart und den Preis für das beste Thema beim Festival Teatri Riflessi in Sizilien. Seine Arbeit erforscht, wie Bewegung und Klang soziale und emotionale Fragestellungen widerspiegeln können.
Im Rahmen des Fellowships wird Mounir sechs Monate mit der Komponistin Rachel C. Walker in Dresden arbeiten. Ihr gemeinsames Forschungsinteresse gilt der Chaostheorie und ihrer Anwendung auf Musik und Choreografie. In einer Verbindung aus theoretischer und praktischer Forschung im Rahmen von Workshops untersuchen sie Möglichkeiten, Gruppendynamiken auszudrücken, Notation einzusetzen und musikalische Aktionen in Performances zu integrieren. Rachels interdisziplinärer Ansatz und ihr künstlerischer Hintergrund sind von besonderer Bedeutung für diese Kooperation.
„In den letzten Jahrzehnten war die vorherrschende Ästhetik des zeitgenössischen Tanzes stark eurozentrisch geprägt – ein Umstand, der auch die Tanzpädagogik im globalen Süden nachhaltig beeinflusst hat. Mounir Saeed ist ein Choreograf aus Kairo, dessen Arbeit diesen Normen intelligent widerspricht – nicht durch eine Rückkehr zur Vergangenheit, sondern durch eine fundierte, forschende Auseinandersetzung mit den Zwischenräumen von Körper und Klang. Seine Praxis erinnert an Atemtechniken und Wiederholungsstrukturen kultureller Konzepte des Landes, in dem er lebt – ohne dabei in eine Parodie zu verfallen. Wir hoffen, dass der interdisziplinäre Dialog mit Rachel C. Walker ein tieferes Verständnis für die Komplexität des gegenseitigen Hörens und Sehens hervorbringt.“
– Aus dem Jury-Statement
Pina-Bausch-Stipendium für Tanz und Choreografie
Ein Programm der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen und der Pina-Bausch-Stiftung
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