Amir Reza Koohestani

Praxisfeld:

Darstellende Kunst

Stadt, Land:

Teheran, Iran

Jahrgang:

2013, 2014, 2015

Aufenthalt(e):

Okt 2014 - März 2015

Geboren 1978 in Schiras/Iran.

Mit 16 Jahren veröffentlichte Amir Reza Koohestani bereits Kurzgeschichten in Lokalzeitungen. Fasziniert vom Kino besuchte er 1995 Kurse in Regie und Kamera und drehte zwei unvollendete Filme. Nach kurzen Erfahrungen als Performancekünstler widmete er seine Zeit dem Schreiben von Theaterstücken. Mit Dance on Glasses (2001) erlangte er internationale Bekanntheit und fand Unterstützung bei etlichen europäischen Theaterregisseuren und -festivals. Es folgten verschiedene Stücke, die in Europa und dem Iran Anklang fanden, darunter Amid the Clouds (erste europäische Koproduktion mit dem Kunstenfestivaldesarts in Brüssel/Belgien und den Wiener Festwochen in Wien/Österreich, 2005) und Quartet: A Journey North (europäische Koproduktion, 2008). 2006 schrieb und inszenierte er im Auftrag des Schauspiels Köln Einzelzimmer. Für das Nouveau Théâtre de Besançon in Frankreich inszenierte er, gemeinsam mit den Regisseuren Oriza Hirata (Japan) und Sylvain Maurice (Frankreich), das Stück Des Utopies ? (2009).

Nachdem er einige Jahre in Manchester/Großbritannien studiert hatte, kehrte Amir Reza Koohestani nach Teheran zurück. Inspiriert durch die Protestbewegung gegen den mutmaßlichen Wahlbetrug bei den Iranischen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009, produzierte er dort das Stück Where Were You on January 8th?. Es wurde von der nationalen Kritik gefeiert und im Théâtre national de la Colline in Paris/Frankreich aufgeführt. 2011 schuf Amir Reza Koohestani, anstatt seinen Militärdienst zu beenden, die Adaptation von Anton Tschechows Ivanov, das in Teheran länger als einen Monat erfolgreich gezeigt wurde. Seine jüngste Theaterproduktion The 4th Wall, eine Adaptation von Tim Crouchs England, brachte in Teheran bis zu 100 ausverkaufte Vorstellungen.

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