Alessandra Santiesteban

Praxisfeld:

Auditiv & Physisch

Stipendium:

Solitude-Stipendium

Stadt, Land:

Madrid, Spanien

Jahrgang:

2022, 2023

Aufenthalt(e):

Okt 2022 - März 2023

Geboren 1985 in Holguin/Kuba.

Alessandra Santiesteban ist Schriftstellerin, Forscherin, Theaterproduzentin und bildende Künstlerin. Sie lebt seit 2018 in Madrid/Spanien.

Sie hat einen MA in den Studienfächern Darstellende Künste und Bildwissenschaften (MPECV) (2019) des Reina-Sofía-Museum (Madrid) und der Universität Kastilien-La Mancha/Spanien. 2010 schloss sie ihr Studium an der Universität der Künste in Havanna mit einem Diplom in Theaterkunst ab. Außerdem studierte sie vier Jahre lang Journalismus an der Universidad de Oriente, Santiago de Cuba/Kuba.

Ihre Arbeit ist fächerübergreifend und kombiniert Medien-, Schreib- und Performance-Techniken aus den Bereichen Geisteswissenschaften, Geschichte, Archäologie, Architektur und Ökologie. Seit Jahren beschäftigt sie sich in ihrer dokumentarischen Forschung mit der Dekonstruktion des kubanischen revolutionären »Paradigmas« und der Frage, wie diese Arbeitserfahrungen mit anderen Kontexten verbunden werden können.

Sie hat an wichtigen Projekten zur Förderung des iberoamerikanischen Theaters teilgenommen, darunter die temporäre Theaterakademie Panorama/Sur, ein Intensivseminar für Dramaturg*innen, und die internationale Akademie für darstellende Kunst Experimenta/Sur, eine internationale Live-Kunstplattform, die in Buenos Aires/Argentinien beziehungsweise Bogotá/Kolumbien stattfanden.

Santiesteban ist Mitglied der Union der Schriftsteller*innen und Künstler*innen Kubas und der Allgemeinen Gesellschaft der Autor*innen und Verleger*innen (Spanien). Ihre schriftstellerischen und dramaturgischen Werke wurden von kubanischen Verlagen wie Ediciones UNION, Casa Editoria Abril, Ediciones La Luz und Ediciones Sinsentido veröffentlicht.

Im Jahr 2020 gründete sie gemeinsam mit Karina Pino »The Trailer«, eine Plattform für Forschung, Vermittlung und Entwicklung interdisziplinärer Aktionen. Das Kollektiv hat Projekte initiiert, die sich mit weiblich konnotierten Problemen befassen, wie zum Beispiel den Migrationserfahrungen lateinamerikanischer Frauen, die in Europa ohne rechtlichen Schutz leben, dem Verhältnis ihrer Körper zur neuen Umgebung und dem sozialen Druck, dem viele Migrantinnen ausgesetzt sind, die versuchen, bestimmten stereotypen Vorstellungen von Schönheit zu entsprechen. Die Projekte Cartographies of Daily Life (Nau Ivanow, Performing Arts Creation Center, Barcelona/Spanien), I Want to Be a Female Animal (Carrozzerie | n.o.t , Rom/Italien) und The Girl Who Opened Cans With her Mouth (Residenzprogramm des Fleetstreet-Theaters, Hamburg/Deutschland) wurden im Jahr 2021 entwickelt.

Santiesteban hat fünf Jahre lang Erfahrungen gesammelt in der Entwicklung von Initiativen in der Nuclear City, einer derzeit von Ausgrenzung bedrohten Gemeinde, die für die Arbeiter*innen des 1992 stillgelegten Kernkraftwerks Juraguá gebaut wurde. The Trailer arbeitet derzeit an Juraguá, the Path of Blue Waters, einem künstlerischen gemeinschaftlichen Umweltprojekt, das vom Prince Claus Fund und dem Goethe-Institut unterstützt wird. Santiesteban ist eine der Dramaturg*innen und Filmregisseur*innen, deren Werke in der vom Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR) koordinierten kubanischen Kunstausstellung auf der documenta fifteen in Kassel/Deutschland im Jahr 2022 präsentiert wurden.