Kenan Khadaj

Praxisfeld:

Textuell

Stipendium:

Jean-Jacques-Rousseau-Stipendium

Stadt, Land:

Berlin, Deutschland

Swaida, Syrien

Jahrgang:

2021

Aufenthalt(e):

Apr 2021 - Juni 2021

Geboren 1990 in Swaida/Syrien.

Kenan Khadaj ist Journalist, Aktivist und Verfasser literarischer Kurzgeschichten. Sein Studium der Ökonomie und Literatur in Damaskus/Syrien konnte er aufgrund der politischen Situation nicht beenden. Mit dem Beginn der syrischen Revolution im Jahr 2011 arbeitete er als Journalist und schrieb für diverse Zeitungen des Landes. Zugleich engagierte er sich in einem Hilfsprojekt für kriegsversehrte Kinder und Erwachsene. Mit den Zuspitzungen der Kriegshandlungen und mit einsetzender politischer Verfolgung durch das Assad-Regime (aufgrund einiger seiner Publikationen) musste er 2014 das Land verlassen und in den Libanon fliehen. Von dort nahm er die gefährliche Reise über die Balkanroute auf sich und floh über die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien und Slowenien nach Deutschland. Seit Mai 2015 lebt er in Berlin/Deutschland.

Unmittelbar nach seiner Ankunft veröffentlichten die Zeitschrift taz und das Magazin Stadtsprachen mehrere seiner journalistischen Beiträge und Publikationen. Die Literaturwerkstatt Berlin lud ihn daraufhin ein, sich am Projekt VERSschmuggel / reVERSible zu beteiligen. Es folgten Lesungen im Rahmen des Poesiefestivals Berlin. 2017 erschienen einige seiner Kurzgeschichten in der Anthologie Weg sein – hier sein im Secession Verlag, präsentiert mit einer Lesung auf der Leipziger Buchmesse. Seine Kurzgeschichte Ich und die Wunderlampe wird seither immer wieder von der Schauspielerin Katja Riemann auf Lesungen vorgetragen. Im Jahr 2019 veröffentlichte er sein erstes Buch Ich bin nicht euer Hampelmann bei Neue Nachbarschaft Bücher.

Er erhielt Einladungen zu Lesungen und Vorträgen im Literarischen Colloquium Berlin, zum Internationalen Literaturfestival Berlin und ins Literaturhaus Fasanenstraße, Berlin. Seit 2017 ist er Teil des Kollektivs WIESE in der Neuen Nachbarschaft/Moabit und Mitgründer des Übersetzertreffs »al trifft derdiedas« und »Sprachhäuser« von Leila Chammaa. Er arbeitet als Übersetzer aus dem Deutschen und Englischen ins Arabische. Seit 2017 ist er als Projektleiter am Haus für Poesie tätig, wo er mehrere literarische Projekte und Übersetzer*innenwerkstätten geleitet hat, darunter die Formate Nahost trifft Europa und VERSschmuggel. Beim Poesiefestival 2020 erschien der von ihm edierte und moderierte Poesiefilm re:writing the borders.