Mmakhotso Lamola

Praxisfeld:

Räumlich

Stipendium:

Solitude-Stipendium

Stadt, Land:

Kapstadt, Südafrika

Jahrgang:

2020, 2021

Aufenthalt(e):

Feb 2022 - Aug 2022

Mmakhotso Lamola [sie/ihr] ist eine interdisziplinäre Künstlerin, Forscherin, Autorin und Architektin, die in Kapstadt/Südafrika lebt.

Sie studierte an der University of the Witwatersrand in Johannesburg/Südafrika und an der University of Cape Town, wo sie ihren MA in Architektur absolvierte.

In ihrer Arbeit nutzt sie die immersiven Räume zwischen den unterschiedlichen Disziplinen und entfaltet so eine hochsensible, prozessbasierte Forschungspraxis. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Erforschung emotionaler Landschaften, die den urbanen Raum ausmachen. Dabei versucht sie, neue Formen der Archivierung zu entwickeln, um persönliche und feinfühlige urbane Narrative zu schaffen. Sie untersucht die »unsichtbare Stadt«, wie sie es nennt ­– die immateriell, spirituell, atmosphärisch und emotional aufgeladen ist –, um zu verstehen, wie wir unsere Zugehörigkeit aktiv gestalten können. Hierfür verwendet Lamola Inhalte von sowohl gut dokumentierten als auch weniger bekannten Geschichten und arbeitet ein komplexes und breit gefächertes Verständnis der Bedeutung von Zugehörigkeit zu Städten, Landschaften und Gemeinschaften heraus.

Bei den von ihr entwickelten Forschungsmethoden steht nicht das Bedürfnis Neues zu entdecken im Vordergrund sondern die Notwendigkeit zu genesen, zu heilen, Gehör zu finden und der Wunsch, den zum Schweigen Gebrachten eine Stimme zu geben. So zielt sie darauf ab, das scheinbar Einfache kompliziert und sich selbst zur Anwältin der Verwundbarkeit von Gemeinschaften zu machen. Sie erkundet mit ihren Projekten, wie man neue Sprachen finden kann, um über die Stadt zu sprechen, sodass »alle« gleichermaßen am  Stadtraum-Dialog beteiligt sein können, und dies insbesondere in postkolonialen Kontexten.

Lamola war Stipendiatin des Centre for the Less Good Idea, des Residenz-Programms Grigri Pixel, veranstaltet vom Medialab Prado, der Residency 11:11 und des Institute of Creative Arts. Ihre Videoinstallation Simple Gestures war Teil der Gruppenausstellung A Conversation, die von Luvuyo E. Nyawose kuratiert wurde. Ihre Gedichte wurden in der New Landscapes Anthology sowie in »Visions of Home« veröffentlicht, die beide von Lungs Project herausgegeben wurden. Ihre Texte wurden in dem von Wolff Architects herausgegebenen Summer Flowers Pumflet veröffentlicht. Sie ist Gründerin und Kuratorin des mobilen Workshops »The Belonging Collective Archive«. Zusammen mit Zahra Malkani und Luiza Proença ist sie Mitglied der Kollaboration »Tricontinental Secret Garden«, die während ihres Aufenthalts an der Akademie Schloss Solitude entstanden ist.

Ihre Arbeit sieht sie an den verschiedenen Knotenpunkten angesiedelt und ständig in Weiterentwicklung begriffen. Sie konzentriert sich auf die Vorstellung von emotionalen Landschaften und integriert diese in ihre aktuelle Praxis und ihr Wissen als eine Möglichkeit, in diesen liminalen Momenten zu arbeiten und zu existieren.