Juni 2, 2013

WORKSHOP »WHAT’S WORK WORTH?«

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Chronicles of Work III: What's Work Worth?«

Datum: Juni 2, 2013, 14:00 Uhr

Dauer: Juni 2, 2013

Ort: Akademie Schloss Solitude

Anknüpfend an die vergangenen Veranstaltungen zum Thema »Chronicles of Work«, bei denen der Wandel von Arbeitsbedingungen und die Organisation von Arbeit in der heutigen Gesellschaft im Mittelpunkt stand, werden Stipendiaten der Akademie im Rahmen des Workshops »What’s Work Worth?« mit zahlreichen Darbietungen die Bedeutung der eigenen Arbeit präsentieren. Auf dem gesamten Gelände der Akademie werden in ungezwungener Atmosphäre Performances, Interventionen, Lesungen, ein kurzes Theaterstück, Hörübungen und musikalische Aufführungen zu sehen und zu hören sein. Sie befassen sich insbesondere mit dem Materialgebrauch in der Arbeit, dem Bruch und Umgang mit Regeln, sowie der Arbeit und Rolle des Zuschauers. Das Publikum ist herzlich eingeladen, sich in das Geschehen einzubringen.
 

BEITRÄGE

Alexandre Achour
»Conversation exercise«

Alexandre Achour lädt das Publikum zur Beteiligung ein. Die Teilnehmer des Workshops werden miteinander ins Gespräch gebracht so dass ein Austausch von Wissen zwischen jeweils zwei Personen entsteht. Die einzelnen Konversationen werden Teil von Alexandre Achours »Gesprächssammlung« mit der er die Bedeutung von Partizipation in der darstellenden Kunst erforschen will. Nicht zuletzt reflektiert der Beitrag auch die künstlerische Arbeitsweise und die Rolle des Künstlers in der heutigen Gesellschaft.
 

Danielle Adair
Auszug aus »And I Think I Like It.«

»And I Think I Like It.« ist eine Serie von »Liedergedichten« in Form von Videos. Die bildende Künstlerin Danielle Adair wird die Präsentation, bestehend aus Text, Ton und Animation, mit Performances begleiten.
 

Saša Asentić
»LARP«

Menschen erfahren die Realität nie direkt, sondern durch Symbole, Diskurse und sozial konstruierte Erzählungen. Der Autor und Performer Saša Asentić wird dieses Prinzip für seine Performance – die sich auf reale und soziale Rollenspiele konzentriert – mit den Teilnehmern nutzen, um eine Vielzahl sozialer Beziehungen zu erforschen.
 

Hakim Bishara
»The Others«: When Life Refuses to Imitate Fiction

Eine Unterhaltung zwischen einem Filmemacher und einem Drehbuchautor, die viele Jahre später auf einem Tonbandgerät entdeckt wird, bringt die tragische Geschichte eines einst abgebrochenen Dokumentarfilmprojekts (»The Others«) wieder ans Licht. In seinem Beitrag lässt der Drehbuchautor und Journalist Hakim Bishara den Protagonisten und den Regisseur des Films die dramatischen Ereignisse hinter den Kulissen erzählen. Zwei Stipendiaten werden die auf Band aufgezeichnete Unterhaltung in Form einer informellen Probe nachstellen.
 

Sivan Cohen Elias
»Alukot (Leeches)«

Der Beitrag der Komponistin und Performerin Sivan Cohen Elias ist eine Choreografie aus Percussion-Klängen für eine hölzerne Oberfläche, Hände, einen imaginären Ball und Saiten.
 

Bill Dietz
»Composing Listening«

Der Komponist Bill Dietz wird mit den Teilnehmern eine performative Hör-Übung durchführen. Sie soll Antwort auf die Frage geben, ob man (Zu)Hören komponieren kann und inwiefern dadurch eine neue Form des (Zu)Hörens entwickelt werden kann.
 

Thomas Gantner
»Warum bauen?«

Wie entsteht ein architektonischer Entwurf und was beschäftigt den Architekten während der einzelnen Entwurfsphasen? Der Architekt Thomas Gantner wird diese und weitere Fragen in seinem Beitrag erläutern und versuchen eine Antwort darauf zu finden, welchen Raum Spiel, Intuition und Atmosphäre in seiner Arbeit einnehmen und welche Schlussfolgerungen sich daraus über den Sinn und Zweck des Bauens im Allgemeinen ziehen lassen.
 

Geumhyung Jeong
»Blocking Game«

Der Improvisations-Workshop der Choreographin Geuhmyung Jeong wird mit vorab ausgewählten Teilnehmern durchgeführt, die mit verschiedenen Objekten und auch miteinander spielen sollen. Die Teilnehmer werden kontinuierlich die Objekte, die von Jeong ebenfalls vorher ausgewählt wurden, verschieben und sie auf der Bühne neu positionieren.
 

Anne Kawala
»Question Marks«

Anne Kawala bietet für eine kleine Publikumsgruppe fünf Spaziergänge an, die jeweils dieselbe Anzahl von Frauen und Männern enthalten sollte. Die Teilnehmer sollen sich in Gesprächen zunächst damit auseinandersetzen, was während des Workshops bereits thematisch erarbeitet wurde. In den Dialogen gibt es weder Meister noch Schüler, das erarbeitete Verständnis der Themen wird vielmehr durch die Teilung gemeinsamer Erfahrungen hergestellt.
 

Ndikhumbule Ngqinambi
»Flag Fragments«

In seiner Arbeit behandelt der Künstler Ndikhumbule Ngqinambi mit den klassischen Mitteln der Malerei die Mechanismen der Macht in der südafrikanischen Gesellschaft. Mit seinen Bildern bezieht er Position und fragt, mit welchen Attributen und Zeichen sich Macht durchsetzt und welche Unterdrückungsstrategien diese implizieren. Dabei reflektiert er auch die Macht der Malerei und ihre Fähigkeit, sich mit Farbe, Pinsel, Leinwand und Papier mit solchen politischen Fragen zu befassen. Für den Workshop wird Ngqinambi im Speziellen zeigen, wie das Theater, Musik, Filme und Videos die Schaffung seiner Bilder unterstützt haben.
 

Marc Perrin
»Spinoza in China«

Das Projekt »Spinoza in China« des Schriftstellers Marc Perrin findet seinen Ursprung in drei Reisen nach China, die im Jahre 1676, 2011 und 2012 stattfanden und in die vier Hauptcharaktere involviert sind: Ahmma Hana, Angela, Baruch Spinoza und Ernesto. Die wichtigsten Materialien des Projekts sind zum einen Fragmente von Ernestos Tagebuch (Redakteur des Projektes) und zum anderen Baruch Spinozas Autobiographie, geschrieben in China im Jahre 1676, ein Jahr vor dem Tod des Philosophen, in einer Sprache die Hebräisch, Niederländisch, Portugiesisch, Spanisch und Chinesisch kombiniert. Für den Workshop wird Ernesto sein Projekt auf Englisch in einem improvisierten Vortrag präsentieren.
 

Roberto Santaguida
»The Mackenzie Method«

Der Filmemacher Roberto Santaguida wird den Teilnehmern des Workshops in kürzester Zeit die Grundlagen für die Produktion eines Dokumentarfilms vermitteln. In fünf Schritten werden die Teilnehmer die »Basics« des Filmemachens kennenlernen und lernen, die filmische Umsetzung ihrer Ideen und Geschichten zu finden. 
 

Juna Suleiman
»Hiam: Dark Room Chronicles«

Für den Beitrag der Filmemacherin Juna Suleiman wird das Publikum in einen Schneideraum geladen, um einen Einblick in die Arbeit an ihrem Dokumentarfilm Hiam zu erhalten. Die Teilnehmer werden die Möglichkeit haben, unbearbeitetes Filmmaterial zu sichten und aus einer Box mit Zetteln, verschiedene Szenen des Films auszuwählen, die dann nach der zufälligen Auswahl durch das Publikum abgespielt werden. Die Filmemacherin wird selbst den Standpunkt des Beobachters einnehmen und für Gespräche zur Verfügung stehen.
 

Umschichten (Lukasz Lendzinski & Peter Weigand)
»MEAT AND HEAT – PUBLIC SAUNA THINK-AND-BUILD-TANK«

Das Architekten-Duo umschichten versucht der Frage auf den Grund zu gehen, wie Emotionen und Architektur miteinander zu verbinden sind. Ein Versuch der Selbstanalyse mit einer Mischung aus großen Thesen, Halbwahrheiten, fröhlichem Selbstbetrug und Hoffnung.
 

Kontakt: Patrick Ritter, par@akademie-solitude.de