Keith Vries

Stipendium:

Namibia-Stipendium

Stadt, Land:

Windhoek, Namibia

Jahrgang:

2022

Aufenthalt(e):

Juni 2022 - Sept 2022

Keith Vries (Künstlername: Keith Black), geboren 1990, ist ein namibischer Dichter, Schriftsteller und Performer.

Während der letzten zehn Jahre arbeitete er als Lyriker und Performance-Künstler und wirkte an Produktionen mit, die das Bewusstsein für den Völkermord von 1904–1908 in Namibia schärfen sollen. Die Arbeiten des »Genozid-Aktivisten« wurden in Namibia, Tansania, Kamerun, Deutschland, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Südafrika inszeniert und aufgeführt.

Neben der Performance-Poesie konzentriert sich Keith in seiner Arbeit auch auf »rituelle« Live-(Theater)-Performances, die den Opfern des Völkermords von 1904–1908 gewidmet sind und Wiedergutmachung für diese fordern, sowie auf aktivistische Basisarbeit in Namibia, in der er sich mit den kolonialen Überresten des Völkermordes befasst.

Sein Ziel ist es, historisch korrekte Lyrik, Prosa und Performances zu erschaffen, die das Publikum aufklären und ihm gleichzeitig die Möglichkeit geben, sich mit den Opfern des Völkermords zu identifizieren, indem er Bilder, Sprachen und Kontexte verwendet, die bereits allgemein bekannt und akzeptiert sind. Durch den Einsatz von vergleichender Geschichte, nicht erzählten und vergessenen Geschichten möchte er ein Angebot schaffen, das für ein breites Publikum leicht zugänglich ist.

Die Mischung seiner vielseitigen Erfahrungen in den Bereichen Journalismus, Aktivismus, literarisches Schreiben, redaktionelle Textarbeit und Performance-Kunst, so glaubt Keith, kann zu einem kreativen, verständlichen Zugang zu der qualvollen Geschichte dieser Zeit und zu ihrer Aufklärung führen. Das Ziel seiner Arbeit ist es, die Geschichte einer breiteren Öffentlichkeit auf eine Weise zu zeigen,  die Emotionen bei den Zuschauern und Zuhörern weckt, den Inhalt nachvollziehbar und anschaulich macht und gleichzeitig den Wahrheitsgehalt und die historische Korrektheit des Themas so weit wie möglich bewahrt.

Keith ist davon überzeugt, dass Poesie und Performance das perfekte Mittel sind, um über die Vergangenheit und die Zukunft zu sprechen, da sowohl Namibia als auch Deutschland mit den Folgen ihrer gemeinsamen Geschichte zu kämpfen haben.