Rehema Chachage

Praxisfeld:

Visuell

Stipendium:

Solitude-Stipendium

Stadt, Land:

Daressalam, Tansania

Wien, Österreich

Jahrgang:

2022, 2023

Aufenthalt(e):

Apr 2024 - Jan 2025

Rehema Chachage ist eine bildende Künstlerin, die zwischen Daressalam/Tansania und Wien/Österreich lebt.

In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit der Kraft, die das Erleben von  »Zusammengehörigkeit« haben kann, mit dem Ziel eine vorteilhafte Umgebung zu schaffen, in der Identitäten entstehen oder neu gestaltet werden können, um Handlungsfähigkeit zu schärfen und ein Gefühl der Verwurzelung und Zugehörigkeit zu bewahren.

Sie arbeitet oft mit ihrer Mutter (und gelegentlich mit ihrer Großmutter) zusammen. Im Rahmen ihrer ungeschützten, prozessorientierten Forschung erschaffen sie gemeinsam ein »performatives Archiv«, in dem sie auf unkonventionelle Weise Geschichten, Praktiken, Rituale und andere mündliche Traditionen mittels verschiedener Medien wie Performance, Fotografie, olfaktorische Wahrnehmung, Video, Essay und Text sowie physische Installationen »sammeln« und »organisieren«. Mit Methoden wie dem Geschichtenerzählen, der Matrilinearität (Mutterfolge), alternativen Formen von Tun und Wissen sowie anderen im Körper verankerten und instinktiven Herangehensweisen werden dabei häufig Geschichte, Raum und Körper (wie der Körper und das Land sich erinnern) neu beleuchtet.

Chachage erwarb 2009 einen B. A. in Fine Art an der Michaelis School of Fine Art, University of Cape Town/Südafrika und 2018 einen M. A. in Contemporary Art Theory an der Goldsmiths, University of London/Vereinigtes Königreich.

Derzeit schließt sie ihre Promotion an der Akademie der bildenden Künste Wien ab, wobei sich ihre Forschung auf alternative Formen des Wissens und der Wissensbildung konzentriert. Ihr Fokus liegt dabei auf der Beschäftigung mit tradiertem beziehungsweise vererbtem Wissen (Lieder, Namen, Rezepte, Baupraktiken, Heilungsrituale, wissenschaftliche Erkenntnisse) als alternative erkenntnistheoretische Strategien, um das konventionelle Verständnis von Wissen zu überdenken. Im Gegenzug wird dieses alternative Wissen auch  für »Mainstream«-Einrichtungen wie Bildungs- und Kunstinstitutionen würdig gemacht und legitimiert.