Juli 6, 2010

FilmprogrammRahmenprogramm zur Ausstellung Territorien des In/Humanen

Datum: Juli 6, 2010, 19:00 Uhr

Dauer: Juli 6, 2010

Ort: Württembergischer Kunstverein Stuttgart

Filmprogramm 6. – 24. Juli 2010
Mit Filmen und Videos von
bankleer, Patricia Esquivias, Korpys / Löffler, Elena Kovylina, Christine Meisner, Olivier Menanteau, Damir Ocko, Monika Oechsler, Amie Siegel, Helene Sommer, José Carlos Teixeira, Alexey Terehoff, Ingrid Wildi

– Dienstag, 6. Juli 2010, 19 Uhr
Gespenster des Postkommunismus

Aliaksei Tserakhau, Lyapis Trubetskoy “Capital”, 2007, 3’17’’
Elena Kovylina, Dying Swans, 2008, 8’ 36”
bankleer, Lenas Gespenster, 2007, 25’
Helene Sommer, A Tale of Stone and Wood, 2009, 21’05’’
Damir Ocko, The Boy with the Magic Horn, 2007, 15’

*
Aliaksei Tserakhau, Lyapis Trubetskoy “Capital”, 2007
Musikvideo zu Lyapis Trubetskoys Song Capital.

Elena Kovylina, Dying Swans, 2008
Über 200 Journalisten wurden in den letzten zehn Jahren in Russland umgebracht oder gelten als vermisst. Der Film Dying Swans ist ihnen gewidmet. Dabei greift die Künstlerin auf einen besonderen Mythos der ehemaligen Sowjetunion zurück: Tschaikowskis Ballett Schwanensee, das mit Stalins Tod ein jedes Mal im Fernsehen ausgestrahlt wurde, wenn ein sowjetischer Führer gestorben war.

bankleer, Lenas Gespenster (Lenas Ghosts), 2007
Lenas Gespenster ist eine Art Bestandesaufnahme des Postkommunismus. (…) Lenin, seit mehr als 80 Jahren tot, hat Unruhe, Revolte und den Roten Terror heraufbeschworen. Sein Geist spuckt nicht nur im Lenin-Museum, das ihm zu Ehren in Samara errichtet wurde, sondern auch in den Köpfen vieler Menschen, die sich heute die Frage stellen, was von den gesellschaftlichen Utopien übrig geblieben ist (…). (bankleer)

Helene Sommer, A Tale of Stone and Wood, 2009
Das bulgarische Bergdorf Kovatchevitsa avancierte in den 1970er Jahren zu einem beliebten Drehort der bulgarischen Filmindustrie. Die Videoarbeit verschränkt Fragmente einer Auswahl dieser Filme mit eigenen Aufnahmen der Künstlerin von diversen Schauplätzen des Dorfes. Es erscheint als eine mit verschiedensten Projektionen überfrachtete Leerstelle, an der sich die realen wie fiktiven historischen Narrative – von der osmanischen bis zur postkommunistischen Ära – überlagern.

Damir Ocko, The Boy with the Magic Horn, 2007
Während der politischen Umbrüche gab Kroatien eines der größten Bauvorhaben der nördlichen Hemisphäre auf: Eine Universitätsklinik, die sich auf rund 250.000 qm erstrecken sollte. Die Klinik (…) – mit ihren heruntergekommenen Hallen, nackten Betonwänden, undefinierbaren labyrinthischen Räumen und einer in das gesamte Gelände eindringenden Natur – bildet den Hintergrund für The Boy with a Magic Horn. In einem wagnerianischen Szenario treiben fremdartige Kreaturen ein traumähnliches halluzinogenes Spiel, das auf eine soziale und emotionale Dislozierung verweist (…) (Damir Ocko)